Skyguide - Ausgewählte Objekte für jede Jahreszeit

Der Skyguide soll in erster Linie Anregungen für eigene Beobachtungen geben und wird dabei jährlich für jede Jahreszeit ausgewählte Objekte kurz beschreiben. Es werden dabei sowohl leichte als auch schwierige Objekte ausgewählt. Wie schwer ein Objekt letztlich ist, hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab, vor allem der Himmelsqualität, Teleskopöffnung und Erfahrung.

Zu jedem Objekt werden die wichtigsten Informationen in Kurzform angegeben. Ergänzt werde diese durch Fotos oder Zeichnungen. Desweiteren ist eine Karte, erstellt mit der freien Software Cartes du Ciel (Skychart), für die grobe Orientierung vorhanden. Im Allgemeinen empfehle ich aber, eigene Aufsuchkarten zu erstellen. Die visuelle Beschreibung des Objekts basiert weitestgehend auf eigenen Beobachtungen und soll lediglich als Anhaltspunkt dienen.

I - Frühling II - Sommer III - Herbst IV - Winter
2014 - skyguide-de-2014-2.pdf skyguide-de-2014-3.pdf skyguide-de-2014-4.pdf
2015 skyguide-de-2015-1.pdf skyguide-de-2015-2.pdf skyguide-de-2015-3.pdf skyguide-de-2015-4.pdf
2016 skyguide-de-2016-1.pdf skyguide-de-2016-2.pdf skyguide-de-2016-3.pdf skyguide-de-2016-4.pdf
2017 skyguide-de-2017-1.pdf skyguide-de-2017-2.pdf skyguide-de-2017-3.pdf skyguide-de-2017-4.pdf
2018 skyguide-de-2018-1.pdf skyguide-de-2018-2.pdf skyguide-de-2018-3.pdf skyguide-de-2018-4.pdf
2019 skyguide-de-2019-1.pdf skyguide-de-2019-2.pdf skyguide-de-2019-3.pdf skyguide-de-2019-4.pdf
2020 skyguide-de-2020-1.pdf skyguide-de-2020-2.pdf skyguide-de-2020-3.pdf skyguide-de-2020-4.pdf
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Skyguide 2024-4 (Winter)

von Robert Zebahl & René Merting
Skyguide 2024-4 - Chart
Karte erstellt mit Cartes du Ciel

In diesem Winter wollen wir den Fuhrmann auf seinem Weg begleiten. Bereits mit freiem Auge zeigt sich das Sternbild sehr auffällig. Mit dem Fernglas bieten vor allem die prominenten Sternhaufen einen fantastischen Anblick, welche visuell sehr unterschiedlich wirken. Messier 36 kommt mehr als kompakte, helle Sterngruppe daher, während Messier 37 größer und viel sternreicher erscheint. Deutlich schwächer und unregelmäßig zeigt sich dagegen Messier 38. Im schwach vergrößernden Fernglas können sogar alle drei Sternhaufen zusammen beobachtet werden, was ein lohnender Anblick ist. Abhängig von der Vergrößerung lassen sich die Sternhaufen mit dem Fernglas in Einzelsterne auflösen. Der geübte Beobachter wird sicher auch den offenen Sternhaufen NGC 1907 nahe Messier 38 erfassen können, auch wenn dieser nur als kleine, matte Aufhellung zu sehen ist.


Skyguide 2024-4 - Flying Minnow (Sketch)
Melotte 31 – Zeichnung von René Merting an einem 12,5-Zoll-Dobson (V=45x) unter dunklem Landhimmel

Inmitten des Sternbildes ist mit dem freien Auge eine längliche Aufhellung auffällig. Es handelt sich um den Sternhaufen Melotte 31, welcher sich über 2 Grad am Himmel erstreckt und damit ebenfalls ein schönes Ziel für das Fernglas ist. Der Sternhaufen zeigt etliche Sterne sehr unterschiedlicher Helligkeit ohne erkennbare Konzentration, welche locker verteilt und länglich angeordnet sind. Im Nordosten des Sternhaufens dominiert eine Sterngruppe, zu welcher die Sterne 16 bis 18 Aurigae gehören. Diese wird oft auch „Flying Minnow” (dt. fliegende Elritze; eine kleine Fischart) genannt. Mit größerem Instrument treten dann auch immer mehr schwächere Sterne hervor, wie die Zeichnung von René Merting sehr schön zeigt.


Skyguide 2024-4 - Stock 8
Stock 8 – Quelle: DSS

Nordöstlich von Melotte 31 liegt der kleine, eher unscheinbare Sternhaufen Stock 8, welcher im Nebel IC 417 eingebettet ist. Für die Beobachtung des Nebels ist ein UHC-Filter empfehlenswert. Im Zentrum des Sternhaufens befindet sich ein Mehrfachsternsystem bestehend aus STF 707, BU 889 sowie SKF 2417. Interessant sind dabei die Paare BU 889 AB (mv = 9m.4 / mv = 10m.0) bei einem Winkelabstand von 1 Bogensekunde sowie STF 707 AE (mv = 9m.4 / mv = 10m.8) bei einem Winkelabstand von 18,3 Bogensekunden. Nördlich von Stock 8 liegt noch der Kohlenstoffstern OP Aurigae, dessen Helligkeit zwischen 12m.8 und 15m.6 bei einer Periode von etwa 500 Tagen variiert. Im Maximum könnte sich dieser in größeren Teleskopen von seiner farbigen Seite zeigen.