Kleine Einführung in die visuelle Beobachtung von Deep-Sky-Objekten

Nachfolgend möchte ich einen kleinen Überblick über das Thema "Visuelle Beobachtung von Deep-Sky-Objekten" geben. Etwas ausführlichere Informationen findet ihr in dem Infoblatt Einführung in die visuelle Deep-Sky Beobachtung von Thomas Jäger, Wolfgang Steinicke & Hans-Jürgen Wulfrath.

Wer gerne Protokoll über die beobachteten Objekte führt, findet vielleicht das Beobachtungsblatt als Vorlage hilfreich.

Was versteht man unter "Deep-Sky"?

Deep-Sky-Objekte umfassen i.A. alle Objekte, die sich außerhalb unseres Sonnensystems befinden. Grundsätzlich wird zwischen galaktischen & extragalaktischen Objekten unterschieden, also Objekte innerhalb & außerhalb unserer Galaxis. Folgende Objektklassen sind dabei visuell von besonderem Interesse:

Galaktische Objekte: Extragalaktische Objekte:

Zum Teil lassen sich auch Objekte in anderen Galaxien beobachten. Hauptvertreter sind dabei Emissionsnebel (z.B. NGC 604 in Messier 33), große Sternassoziationen (z.B. NGC 206 in Messier 31) oder helle Kugelsternhaufen (z.B. Mayall II in Messier 31).

Neben den genannten Objektklassen gibt es hin & wieder auch Novae oder Supernovae als meist stellare Objekte zu bestaunen. Letztere sind nicht selten auch in fernen Galaxien beobachtbar.

Visuelle Beobachtung

Die visuelle Beobachtung dürfte wohl eine der ältesten Bereiche in der Astronomie sein. Während früher die Beobachtung ein fundamentaler Bestandteil war (der New General Catalogue, kurz NGC, basiert ausschließlich auf visuellen Beobachtungen), ist sie heute mehr eine persönliche Entdeckungsreise. Die Wunder des Kosmos mit eigenen Augen zu erleben, stellt für viele von uns einen besonderen Reiz dar. Manche genießen recht entspannt einfach nur den Himmel, andere gehen die Sache etwas sportlicher an. Das ist letztlich jedem selber überlassen. Für die meisten ist es ein Hobby, was Spaß machen und vom Alltag ablenken soll. Neben der reinen Beobachtung ist für viele auch die Dokumentation des Gesehenen ein wichtiger Bestandteil. Kurze Notizen, ausführliche Berichte bzw. Objektbeschreibungen oder gar Zeichnungen sind hier üblich und können über die Jahre hinweg auch die eigene Entwicklung anschaulich machen.

Benötige ich ein Teleskop für die Beobachtung?

Nicht zwingend, denn bereits mit dem bloßem Auge lassen sich schon einige Deepsky-Objekte beobachten. Unter einem halbwegs dunklem Himmel sind Objekte wie Messier 31 (Galaxie, And) oder Messier 44 (offener Sternhaufen, Cnc) augenfällig. Der offene Sternhaufen Messier 45 (Tau) ist selbst unter städtischen Bedingungen ohne Hilfsmittel sichtbar.

Mit einem Fernglas lassen sich schon so viele Objekte beobachten, dass man damit ganze Abende füllen kann. Ein dunkler Himmel ist hier natürlich von großem Vorteil, allerdings sind auch unter vorstädtischen Bedingungen viele Objekte, darunter auch hellere Galaxien aus dem Messierkatalog, erreichbar. Ich kann daher nur empfehlen, einige Versuche mit dem Fernglas zu unternehmen. Ich war selbst überrascht, was ein 8x40 Fernglas unter einem Himmel mit einer Grenzgröße von ca. 5.0 mag zeigen kann!

Für schwächere Objekte oder Detailbeobachtungen sind Teleskope mit entsprechender Öffnung Pflicht. Welche Öffnung letztlich optimal ist, hängt von vielen Faktoren ab, die an dieser Stelle vorerst nicht diskutiert werden sollen.

Was kann ich sehen?

Eine sehr gute Frage, die sich leider nicht so einfach beantworten lässt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das die Wahrnehmung extrem unterschiedlich ausfallen kann. Ich habe schon Laien erlebt, die an einem 8 Zoll Dobson ohne Schwierigkeiten das Staubband in der Galaxie NGC 891 sicher gesehen haben, während andere selbst die Galaxie nicht sehen konnten. Ich möchte daher an dieser Stelle das Thema etwas abkürzen und rate jedem, sich selbst ein Bild davon zu machen, indem ihr euch Sternfreunden in der Umgebung anschließt und ganz unverbindlich den Sternenhimmel entdecken könnt. Grundsätzlich bietet der Himmel aber eine Vielzahl von Objekten, die es zu entdecken gibt und je nach Öffnung Strukturen offenbaren.