Deep-Sky mit dem Fernglas - Eine Einführung
Es gibt eine große Anzahl von himmlischen Objekten, für die ein Feldstecher dank seines großen Sehfeldes und seiner hohen Lichtstärke das geeignetste Beobachtungsinstrument ist.Rudolf Brand, 1967
Astronomische Beobachtungen mit dem Fernglas haben einen eigenen Reiz. Beidäugiges Beobachten, ein natürlicher Bildeindruck, Hinschauen statt Aufsuchen: Mit Fernglasastronomie sind wir dem Himmel besonders nahe. Der Feldstecher zeigt viel mehr als das freie Auge. Ein erfahrener Beobachter sieht damit mehr als ein Anfänger in einem mittelgroßen Teleskop: Alle Messier-Objekte sind in dem für die Astronomie typischen 5-cm-Fernglas zu sehen. Selbst Kleinferngläser mit nur 2 bis 3 Zentimetern Öffnung können mit Gewinn am Sternhimmel eingesetzt werden. Die Benutzung dieser kleinen Optiken ist aus der Hand noch gut möglich, wenngleich ein Stativ ein viel ruhigeres Bild ergibt. Ferngläser ab 8 cm Öffnung lassen sich nur noch eingeschränkt freihändig benutzen, der Charme der Fernglasbeobachtung geht mehr und mehr verloren.
Somit besteht die kleinste Sternwarte aus einem Fernglas, einer drehbaren Sternkarte, einem Himmelsatlas und einer Liste lohnender Beobachtungsobjekte – welchen diese Seite hier bietet.
Einsenden von Beobachtungen
Für einzelne Einsendungen reicht eine einfache eMail, welche alle notwendigen Informationen (siehe weiter unten) enthalten sollte. Im Fall regelmäßiger oder besonders vieler Einsendungen sollten diese im CSV-Format (eine einfache Textdatei) geschickt werden.
Die CSV-Datei enthält pro Zeile eine Beobachtung. Die einzelnen Felder werden durch ein Semikolon (;) getrennt. Enthält ein Feld selbst ein Semikolon, wird der Inhalt dieses Feldes in Anführungszeichen (") gesetzt. Insgesamt gibt es 13 Felder, welche immer vorhanden sein müssen. Wird ein Feld nicht genutzt, bleibt es einfach leer. Idealerweise ist die Zeichenkodierung der CSV-Datei UTF-8, es werden aber auch andere Kodierungen akzeptiert.
Beschreibung der einzelnen Felder:
Objektname | Es sollte ein gebräuchlicher Name (z.B. M13, Messier 45, NGC884) verwendet werden. In Ausnahmefällen gibt es keine eindeutige Katalogbezeichnung, z.B. Rosettennebel. Hier sollte der alternative Name, also Rosettennebel, eingetragen werden. Im Zweifel wird ein Name verwendet, der möglichst eindeutig ist. |
Objekttyp |
Diese Angabe ist nur in wenigen Fällen notwendig, kann aber der Übersicht halber stets gemacht werden. Betroffen sind zum Beispiel Sternhaufen mit eingebettetem Nebel. Folgende Objekttypen sind zulässig:
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Bewertung | Falls das Objekt als empfehlenswert empfunden wird, kann hier eine Bewertung abgegeben werden. Zulässich sind 1,2 oder 3 Sterne (*,**,***). Alternativ kann dies auch als Zahl (1,2,3) geschrieben werden. Wird ein Objekt von einem Beobachter mehrfach, aber unterschiedlich bewertet, zählt nur die höchste Bewertung. Das Feld kann auch frei bleiben. Die Gesamtbewertung eines Objekts ergibt sich aus dem Mittel aller Bewertungen der Beobachter. |
Instrument | Ferngläser werden wie folgt notiert: 8x40, 15x70, usw. Bei der Beobachtung mit bloßem Auge wird eine 0 oder A eingetragen. |
Bedingungen - Bortle | Angabe der Bedingungen nach der Bortle-Skala (1-9). Neben den Bortle-Klassen können auch Tendenzen durch '+' und '-' angegeben werden. Beispiele: 6, 4+, 3- |
Bedingungen - SQM | Angabe der Bedingungen durch den Messwert eines Sky-Quality-Meters (SQM). Die Messung erfolgt idealerweise im Zenit. Beispiel: 20.7 |
Bedingungen - SQM-L | Angabe der Bedingungen durch den Messwert eines Sky-Quality-Meters mit Linse (SQM-L). Die Messung erfolgt idealerweise im Zenit. Beispiel: 19.4 |
Bedingungen - Grenzgröße | Angabe der Bedingungen durch Ermitteln der erreichbaren Grenzgröße mit bloßem Auge, idealerweise in Zenitnähe. Möchte man nur eine Untergrenze für die Grenzgröße angeben, kann diese z.B. auch als 5.0+ geschrieben werden. Hier liegt die Grenzgröße also bei mindestens 5m0. |
Sichtbarkeit | Dieses Feld wird nur dann verwendet, wenn ein Objekt nicht gesehen wurde. Beliebige Zeichen oder Zeichenketten sind zulässing. Mit anderen Worten: Ist das Feld leer, wird von einer erfolgreichen Sichtung ausgegangen. |
Zeichnungen | Liste von Zeichnungen getrennt durch ein Komma (,). Die Namen der Bilddateien müssen exakt mit denen in der Liste übereinstimmen. Groß-/Kleinschreibung wird berücksichtigt. Leerzeichen im Dateinamen sollten vermieden werden. Bitte nur den Dateinamen ohne Pfad angeben. Das Format der Bilder kann JPG, GIF oder PNG sein. |
Beschreibung (DE) | Beschreibung in deutscher Sprache. |
Beschreibung (EN) | Beschreibung in englischer Sprache. |
Notizen | Persönliche Notizen oder Hinweise an mich, welche nicht veröffentlicht werden. Diese Spalte ist optional. |
Neben den Beobachtungen sind natürlich Informationen zum Beobachter nötig:
- Vor- und Nachname (wird veröffentlicht; Abkürzung zulässig: statt Robert Zebahl kann auch R. Zebahl oder Robert Z. geschrieben werden)
- Stadt/Land des Beobachters (wird veröffentlicht; wenigstens das Land sollte angegeben werden)
- persönliche Webseite (wird veröffentlicht; optionale Angabe)
Hinweise zu den Himmelsbedingungen:
Bei der Beobachtung von Deep-Sky-Objekten spielt die Qualität des Himmels eine entscheidende Rolle. Insofern ist die Angabe der Bedingungen verpflichtend. Mindestens einer der 4 möglichen Werte (Bortle, SQM, usw.) muss angegeben werden. Die Bedingungen sind möglichst in Zenitnähe zu ermitteln. Es genügt auch eine grobe Einschätzung, z.B. nach der Bortle-Skala. In der Beschreibung können weitere Angaben zu den Bedingungen angegeben werden, z.B. die Grenzgröße bei Beobachtungen in Horizontnähe.
Weitere Hinweise:
- Die CSV-Dateien sollten immer alle Beobachtungen enthalten, auch die bereits eingesendeten (falls dies einmal nicht der Fall sein sollte, bitten wir um einen Hinweis). Dies hat den Vorteil, dass bereits eingesendete Beobachtungen oder Bilder korrigiert, aktualisiert oder entfernt werden können. Falls Bilder ersetzt werden, bitte darauf hinweisen.
- Zeichnungen brauchen nur einmal eingesendet werden, sofern sie nicht bereits vorhandene ersetzen sollen.
- Einsendungen müssen mindestens eine Beschreibung oder eine Zeichnung enthalten, wenn das Objekt gesehen wurde.
- Erfolgt die Beschreibung in nur einer Sprache, wird diese in der deutschen & englischen Version benutzt.
- In Beschreibungen können ein oder zwei Zeilenumbrüche (für Absätze) verwendet werden. Hierfür muss '\n' bzw. '\n\n' (ohne Anführungszeichen) in der Beschreibung eingefügt werden.
- Da sich Fehler oder ungünstig gewählte Bezeichnungen von Objekten bei den Einsendungen nicht vermeiden lassen, bedarf es immer wieder Korrekturen. Diese werden wir weitgehend selber durchführen und die korrigierte CSV-Datei zurückschicken. Eine kurze Antwort gibt es von unserer Seite in jedem Fall. Es wäre günstig, auf diese zu warten, bevor neue Beobachtungen hinzugefügt werden.
- CSV-Dateien müssen nicht unbedingt per Hand geschrieben werden. Programme wie Microsoft Excel oder Libre Office können aus Tabellen solche Dateien erzeugen.
Beispiele:
- Beobachtung des offenen Sternhaufens NGC 1907:
NGC1907;OC;*;8x40;4-;;20.9;5.7+;;;Indirekt auffällig als relativ kleine, diffuse Aufhellung.;Fairly well seen with averted vision as small, diffuse brightening.;
- nicht erfolgreiche Beobachtung der Galaxie NGC 3077:
NGC3077;;;16x70;6;;19.2;;x;;;;